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„Danke für NICHTS, Gehirn!“

Warum jede Veränderung Chaos im Gehirn bedeutet – und wie du es trotzdem schaffen kannst.

Du willst ungeliebte Gewohnheiten endlich ablegen, etwas grundlegend in deinem Leben verändern, gute Vorsätze wirklich durchziehen… aber es will einfach nicht klappen? Tja, bedank dich bei deinem Gehirn. Denn das liebt Routinen und Gewohnheiten. Warum das so ist und wie du neue Gewohnheiten langfristig etablierst.

Jaja, all die guten Vorsätze am Jahresanfang – kennst du sie auch? Weniger Süßes, mehr Sport, nicht mehr Rauchen, bitte mehr Wasser trinken und am besten alles zugleich. Meist vergehen ein paar Wochen und der Zauber des Anfangs ist verloren. Die Fitnesspläne verstauben im Schrank, das Wasser perlt im Kühlschrank vor sich hin und eine kleine Zigarette wird doch wohl erlaubt sein. BÄM! Vorsätze dahin und der Frust ist groß!

Bad news: du hast einen verdammt harten Gegner

Denn es gibt es sogar einen Schuldigen – wie schön! Unser Gehirn! Denn das liebt Routinen und Gewohnheiten so sehr, dass es sie am liebsten für immer behalten möchte. Es liebt quasi alles, was wiederkehrend ist und automatisch ablaufen kann. Denkmuster, Verhaltensweisen oder Gefühle: je automatisierter etwas abläuft, desto weniger Energie braucht unser Gehirn. Bad news: unser Gehirn ist ein Energiesparer! Wer als Gewohnheiten verändern möchte, steigt gegen das eigene Gehirn in den Ring. Autsch!


… denn Gewohnheiten machen uns das Leben leichter.

Denn ja: Gewohnheiten erleichtern uns das Leben massiv. Stell dir nur vor, du müsstest jeden Tag auf eine neue Weise lernen, deinen morgendlichen Kaffee zu kochen, deine Zähne zu putzen, Auto zu fahren? Stress pur! Gewohntes hilft uns in unserem Alltag, denn du musst nicht groß drüber nachdenken und es strengt nicht übermäßig an. Kurzum: Routinen entlasten unser Gehirn, so dass Platz bleibt für die vielen neuen Reize, die täglich unsere Aufmerksamkeit fordern.

Gewohnheiten geben uns Stabilität und Sicherheit. Veränderung bedeutet Chaos im Hirn.

Denn: jeder neue Reiz fordert Aufmerksamkeit, Konzentration und mentale Verarbeitung und das kostet enorm viel Energie.Wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen, entsteht erstmal Chaos im Hirn. Die Ruhe wird gestört.

Good news: du kannst es trotzdem schaffen.

Nehmen wir einmal an du möchtest mit dem Rauchen aufhören. Du denkst an die ganzen Vorteile, die es haben wird, wenn du nicht mehr rauchst: besser durchblutete Haut, geringeres Gesundheitsrisiko, du sparst Geld. Alles Argumente zu denen auch dein Hirn ein lautes „JA“ sagen wird. Doch dann passiert es; dein Kollege im Büro stresst dich und du greifst zur Zigarette, deiner alten Gewohnheit, womit du in der Vergangenheit mit schwierigen Situationen erfahrungsgemäß besser umgehen konntest. Die Zigarette hat dir vielleicht das Gefühl von Entspannung gegeben. Ein Gefühl, das dir jetzt in der Situation ohne Zigarette fehlt.

Der erste Schritt zur Veränderung ist immer die Bewusstwerdung.

  • Welches Gefühl gibt mir meine Gewohnheit?
  • Wie fühle ich mich ohne diese Gewohnheit?
  • Welche neue Gewohnheit kann mir ein ähnliches Gefühl geben?
  • Erscheint mir die neue Gewohnheit wirklich attraktiver als die alte? (sonst wird’s schwieriger!)
  • Habe ich Unterstützung, die mich bei der Etablierung neuer Gewohnheiten begleitet?

Ganz wichtig: niemand kann fünf Gewohnheiten gleichzeitig ändern. Nimm dir für den Anfang eine Veränderung vor und lass dir Zeit, sie wirklich umzusetzen. Je mehr du willst, desto eher bricht Chaos in der vorher so stabilen Welt deines Gehirns aus. Und sei dir sicher: selbst die Veränderung nur einer Gewohnheit kostet Willenskraft und Disziplin. Fange klein an, bleib mutig, bleib sicher und lass dich von etwaigen Rückschritten nicht verunsichern. Das allerwichtigste dabei:

Lass deine Veränderung zur Gewohnheit werden!

Untersuchungen haben gezeigt das es im Schnitt 66 Tage dauert, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist. Interessant dabei ist: es kommt weniger auf die Anzahl der Tage, als auf die Wiederholungen an. Unser Hirn lernt Gewohnheiten durch möglichst viele Wiederholungen – ganz unabhängig vom Wochentag.

Gerne unterstütze ich dich dabei neue, gute Gewohnheiten in dein Leben einzuladen!